“Die Grüns sind schon Mega!“
Ganz im Süden Baden-Württembergs, an der Grenze zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz, liegt der landschaftlich sehr reizvolle Platz Markgräflerland in Kandern (siehe Bild). 1986 wurden die ersten 9 Löcher von Karl F. Grohs gebaut und 1995 von dem amerikanischen Architekten Brad Benz auf 18 Löcher erweitert. Die wunderschöne Lage, die auch „das Nizza Deutschlands“ genannt wird, bringt einzigartige Herausforderungen mit sich, die die Qualität der Grüns beeinflussen.
In dieser Gegend ist der Dollar Spot-Druck extrem, besonders Anfang Juli, wenn das Wetter warm und feucht wird. Wenn dann noch Westwind und Gewitter hinzukommen, herrschen ideale Bedingungen für das Pilzwachstum und den Befall mit Krankheitserregern. Gleichzeitig kommt es wegen der hohen Temperaturen und mangelnden Niederschlägen zu einer sommerlichen Wachstumsdepression der Gräser, und die Regeneration der Schäden kann lange dauern.
Head Greenkeeper Hanspeter Schauer ist seit den Anfängen vor 36 Jahren dabei. Seine Familie führte am gleichen Ort einen landwirtschaftlichen Betrieb und verpachtete das Land an den Golfclub. Die ersten vier Jahre teilte er sich die Verantwortung für die Pflege mit einem Kollegen aus England. Später nahm er an Weiterbildungen teil und wurde zertifizierter Greenkeeper. Hanspeter liebt es, in den Wintermonaten zu reisen. Er hat schon Argentinien, Neuseeland, Südafrika und Asien bereist und besaß viele Jahre lang eine Blockhütte in Kanada.
Er war immer in der Lage, die Grüns auf einem hohen Niveau zu pflegen, aber die Qualität der Grüns im Sommer war jedes Jahr eine Herausforderung. Hanspeter versucht, jeglichen Stress für die Grüns zu vermeiden. Er hat in den letzten 25 Jahren nicht vertikutiert, sondern nur den Groomer benutzt und die Grüns regelmäßig leicht besandet. Seit fünf Jahren füllt er die Vertidrain-Löcher im Herbst mit 0,3 – 1,2 mm Sand auf, um den Grüns mehr Stabilität zu verleihen. Aufgrund des regelmäßigen Topdressings gibt es einen 10 cm dicken Greenkeeper-Horizont von guter Qualität, wenn man das Bodenprofil untersucht. Durch regelmäßiges Schlitzen zur Förderung des Wurzelwachstums und zur Belüftung gibt es keine Probleme mit übermäßiger Verfilzung. Bei akutem Krankheitsdruck reduziert Hanspeter die Düngung, um den Stress für die Pflanzen zu minimieren.
Vor einigen Jahren erteilte ihm der Clubpräsident den Auftrag, die Qualität der Grüns zu verbessern. So begann Hanspeter vier Jahre vor seiner Pensionierung mit einem völlig neuen Ernährungsprogramm für die Grüns. Er sagte sich, mein Job steht wegen Dollar Spot sowieso jeden Sommer auf dem Spiel, also kann ich auch alles auf eine Karte setzen und das Düngekonzept komplett ändern. Im vergangenen Jahr wurden alle 18 Grüns mit einem TourTurf®-Programm gepflegt. Als Referenz wurden die Übungsgrüns weiterhin mit dem alten Düngeprogramm gedüngt. Einmal war versehentlich eine Düse verstopft, er konnte den Unterschied deutlich sehen, starke Pflanzen auf dem behandelten Grün, Dollar Spot, wo kein Produkt hinkam. Ein anderes Mal erhielt ein Grün die doppelte Aufwandsmenge und war völlig frei von Krankheiten. Von diesem Zeitpunkt an verdoppelt Hanspeter die Aufwandsmenge einiger Produkte, um gesündere Pflanzen zu sehen. Oft wird der Unterschied im Sodengarten an der Spritzkante sehr deutlich. (Siehe Bild) Die Ergebnisse waren so überzeugend, dass seit diesem Jahr alle Grüns nur noch mit dem TourTurf®-Düngeprogramm gedüngt werden.
Hanspeter Schauer hat keine Angst vor vielen Produktanwendungen. Er hat in diesem Jahr bereits mehr als 40-mal verschiedene Flüssigdünger auf den Grüns ausgebracht. Besonders zu Beginn der Saison machen viele verschiedene Produkte wie TourTurf® High PK, TourTurf® IDC Infill Defence Concept und TourTurf® ProActive Turf Concept die Pflanzen stark. Viele der Produkte sind mischbar, aber er hat den Eindruck, dass sie am besten wirken, wenn man jedes Produkt einzeln anwendet. So kommt es vor, dass er montags einen Flüssigdünger, mittwochs ein Algenprodukt und freitags das Wetting Agent TourTurf® Respond Extreme FTE Fine Turf Enhancer ausbringt.
Zusätzlich zu den Flüssigprodukten verwendet er auch die organischen TourTurf®-Granulatdünger, um das Bodenleben zu verbessern und eine gleichmäßige, langsame Freisetzung der Nährstoffe zu unterstützen. Er hat gute Erfahrungen damit gemacht, sie mit einem professionellen Rauch-Großflächenstreuer, wie er in der Landwirtschaft üblich ist, auf den Grüns auszubringen, was eine gleichmäßigere Verteilung, keine Überlappung, keine Überdüngung und keinen Nährstoffmangel zur Folge hat. Das Granulat verteilt sich gleichmäßig und ist nach der Ausbringung kaum zu bemerken.
Seiner Erfahrung nach sollten man, wenn Pflegearbeiten geplant sind oder ein Produkt ausgebracht werden soll, dies einfach tun: “Mach es einfach – es wird dir zu 95 % helfen, einfach nichts zu tun bringt nichts!”.
Da der Krankheitsdruck sehr hoch ist, muss er zuweilen ein Fungizid einsetzen. Gute Erfahrungen wurden mit Revystar (Mefentrifluconazol) gemacht, das für Dollar Spot auf Grüns auf Golfplätzen zugelassen ist.
In der Vergangenheit hat Hanspeter fast kein Wetting Agent verwendet, aber vor drei Jahren begann er, mit verschiedenen Produkten gute Ergebnisse zu erzielen. Jetzt verwendet er TourTurf® Respond Extreme FTE Fine Turf Enhancer, um Trockenflecken zu vermeiden. Wegen der extremen Trockenheit in diesem Jahr bewässert er die Grüns nur noch von Hand. An der Sprühkante kann man deutlich Dry Patch erkennen. Auf den Grüns sind kaum welche zu sehen.
Was ist das Ergebnis all dieser harten Arbeit und des Risikos, den Düngeplan für die Grüns komplett zu ändern?
Hanspeter Schauer sagt: “Die Grüns sind einfach fit! Sie sind nicht gelb, sie sind nicht dunkelgrün, sie haben ein gesundes, vitales Grün. Und was noch wichtiger ist: Wenn es irgendwelche Schäden gibt, sind die Grüns nach drei Tagen regeneriert.” Er nennt speziell TourTurf® ProActive Turf Concept, das bei der Dichte und Regeneration hilft. Die hervorragenden Ergebnisse haben ihm neue Begeisterung für seine Leidenschaft gegeben: “Ich bin richtig zufrieden, ich habe wieder richtig Freude an der Arbeit!”
Im Club-Journal schreibt Erwin Hueter, Vorstand für Platzpflege: “… Mit neuen ökologischen Mitteln und neuer Rasenmischung wurde der Dollar Spot erfolgreich bekämpft, womit unser Platz stets in einem optimalen Zustand war … Darum einmal mehr ein Kompliment und ein großes Dankeschön an unser Greenkeeper-Team für den Top-Zustand unseres Golfplatzes während der laufenden Saison.”
Als ein Greenkeeper-Kollege kürzlich zu Besuch kam, machte er dieses Kompliment: “Die Grüns sind schon Mega!”